Nachwuchsgruppe am IZKF entdeckt eine neue Rolle des Pyrimidinabbaus bei der Aufrechterhaltung der aggressiven Natur von dreifach negativem Brustkrebs

IZKF Junior Research Group N1
IZKF Junior Research Group N1

Die IZKF-Juniorgruppe 1 unter der Leitung von Dr. Paolo Ceppi an der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg hat einen neuartigen Mechanismus des Zellstoffwechsels identifiziert, der für die Aufrechterhaltung der dreifach negativen Subtypen von Brustkrebs (der aggressivste Brustkrebstyp mit sehr wenigen Behandlungsmöglichkeiten in der Klinik) unerlässlich ist. Die Ergebnisse wurden in Cell Death and Differentiation unter dem Titel ‚Thymidylate synthase maintains the de-differentiated state of triple negative breast cancer‘ von Siddiqui et al. veröffentlicht. Die Forschung zeigt die Bedeutung des Thymidylat-Katabolismus für die Erhaltung der aggressiven Natur dieser Tumore. Thymidylat (dTMP) ist wichtig für die Zellproliferation und teilende Zellen verlassen sich bei ihrer Synthese auf das Enzym Thymidylatsynthase. Daher ist die Thymidylatsynthase seit mehr als einem halben Jahrhundert ein wichtiges Ziel für viele Krebsarten.

Die Studie verwendete Zellkulturtechniken zusammen mit in vivo Modellen, um zu zeigen, dass Veränderungen im Zellniveau der Thymidylatsynthase die Tumorentstehung signifikant beeinflussen können und verbindet den zellulären Abbau von dTMP mit Aggressivität.

Basierend auf Beobachtungen postuliert die Studie, dass in diesen Zellen ein zu hoher dTMP-Spiegel produziert wird, der entsorgt werden muss, um Aberrationen im Zellzyklus zu vermeiden. Der Abbaumechanismus produziert jedoch Stoffwechselmoleküle, die die Aggressivität in diesen Zellen durch einen noch unbekannten Mechanismus antreiben. Die Studie liefert Gründe für die eingehende Untersuchung des Thymidylat-Abbaumechanismus, da Folgeuntersuchungen bessere Optionen für das klinische Management des dreifach negativen Brustkrebses bieten könnten.